­05.08.2022

Gemeinsam gegen die Werbeflut – Hamburger Organisationen unterstützen „Hamburg Werbefrei“

Neuer Rückenwind für „Hamburg Werbefrei“: Der Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND, der Naturschutzbund NABU sowie der Verkehrsclub Deutschland VCD haben ihre Unterstützung für die Volksinitiative erklärt. Seit Mitte April sammelt „Hamburg Werbefrei“ Unterschriften für eine deutliche Einschränkung digitaler Außenwerbung in Hamburg. Ein Rückbau der zum großen Teil erst kürzlich errichteten elektronischen Werbemonitore würde einerseits große Mengen Energie einsparen, ein Schritt, der angesichts der aktuellen Gas- und der Klimakrise überfällig ist. Außerdem würde der Verzicht auf hinterleuchtete Werbung zu einer Verbesserung des Natur- und Umweltschutzes sowie der Verkehrssicherheit beitragen.

Lucas Schäfer, Geschäftsführer vom BUND Hamburg: „Tausende elektronische Werbemonitore verschwenden Unmengen Energie und Ressourcen. Wer die Umwelt und das Klima schützen will, muss der Ausbreitung der Werbung einen Riegel vorschieben. Deshalb gibt der BUND sein Logo für die Volksinitiative.“

Dr. Christian Gerbich, Referent für Naturschutz beim NABU Hamburg: „Leuchtende Außenwerbung ist ein maßgeblicher Faktor der immer weiter zunehmenden Lichtverschmutzung in der Stadt. Durch künstliches Licht ist es in der Stadt nachts viel zu hell und der für die Natur so wichtige Tag-Nacht-Rhythmus geht verloren. Vögel, Fledermäuse und Insekten werden dadurch in ihrem natürlichen Verhalten gestört. Für Insekten können künstliche Lichtquellen schnell zur Todesfalle werden: Sie werden durch die Beleuchtung angelockt und sind so leichte Beute für andere Tiere – oder sie sterben durch Kollision oder Erschöpfung. Die konsequente Reduzierung der Lichtpunkte ist somit auch ein Beitrag zum Artenschutz.“

Jens Deye, Mitglied des Vorstands VCD Nord: „Elektronische Werbemonitore am Straßenrand sind ein gleich doppeltes Unfallrisiko. Zum einen lenken sie ab, zum anderen stellen sie im Straßenraum gefährliche Sichthindernisse dar. Ein Abbau von Werbetafeln würde die Verkehrssicherheit erhöhen.“

Noch bis zum 20. Oktober 2022 sammelt „Hamburg Werbefrei“ Unterschriften für ein Werberegulierungsgesetz in Hamburg.

Die Initiative gibt sich zuversichtlich, das Ziel von 10.000 Unterschriften zu erreichen. Nähere Informationen unter hamburg-werbefrei.de