Wärmebilder beweisen: Werbemonitore verschwenden Energie und heizen Städte auf
Ab September sollen nach Habecks Energiesparplan Werbeanlagen zwischen 22 und 6 Uhr abgeschaltet werden.
Das ist gut, bringt aber nicht ansatzweise die Einsparungen, die möglich sind.
Digitale Werbeanlagen verbrauchen tagsüber am meisten Energie. Wer in der Mittagszeit an einem Werbemonitor vorbeikommt kann das verzweifelte Röcheln der Kühlungsanlage hören (https://cliptube.org/w/7TU1MG3N3KQmWENQZP1Rpr) und sich per Berührung mit der Hand davon überzeugen, wie heiß diese Anlagen sind. Tagsüber müssen die Anlagen heller strahlen als das Sonnenlicht und massiv gekühlt werden, um die durch die Technik produzierte Wärme loszuwerden.
Ein ‚Digital City Light Board‘, dass im Schatten steht wird an einem heißen Tag (30 Grad Lufttemperatur) 42 Grad heiß. Steht es in der Sonne wird es locker 54 Grad heiß.
Digitale Werbeanlagen verbrauchen 100x so viel Strom wie hinterleuchtete Plakate. Die Beleuchtung letzterer Nachts abzuschalten ist zwar gut bezüglich Lichtverschmutzung, aber keine starke Energiesparmaßnahme, wenn in Betracht gezogen wird, wie viel Energie von digitalen Werbeanlagen, insbesondere tagsüber, verschwendet wird.
Angesichts von Klimakrise und Energiekrise ist es unverständlich, warum der Senat im letzten Jahr beschlossen hat, dass sämtliche Werbeanlagen in Hamburg durch Monitore ersetzt werden dürfen.
Nach dem ‚Werberegulierungsgesetz‚, für das die Initiative Hamburg Werbefrei gerade Unterschriften sammelt, darf es Werbung nur noch an klassischen Litfaßsäulen und kleinen Plakaten geben. Digitale, hinterleuchtete und bewegte Werbeanlagen sollen aus dem Stadtbild verschwinden.
Fotos: Jannik Kiel, Kevin Kandlbinder – Hamburg Werbefrei
Die Fotos sind zur Veröffentlichung freigegeben. Sie wurden am 24.08.22 in der Hamburger Innenstadt gemacht.